Der Marathon aus Fahrersicht:
Kurz vor dem Start, bereits in der Startaufstellung stehend – die innere
Anspannung steigt, das Adrenalinniveau erreicht sphärische Höhen – flüchtige
Gedanken an die erreiche Bronzemedaille im Jahr 2012. War das damals schön.
Pünktlich um 9:00 Uhr wird endlich gestartet. Fokussiert und wachsam setze
ich mich aus der ersten Reihe des Feldes in Bewegung. Anfänglich geht's
neutralisiert und trotzdem hektisch durchs Kremser Stadtgebiet. Kurz darauf wird
die Stadtgrenze erreicht und das Rennen offiziell freigegeben. Endlich geht's
richtig los!
Nach Senftenberg biegen die Fahrer des 100km-Power-Marathons links ab. Wir
fahren gerade weiter, das Tempo ist bereits sehr schnell. Kurz vor Gföhl die
erste Steigung und das Feld wird aufgrund des höhen Tempos bereits nach 20km auf
ca. 12 Mann reduziert. Nach anfänglichen normalen Unstimmigkeiten – alle sind
unsicher und niemand will Führen – stellt sich aber Harmonie ein, und wir
Kreiseln. Wie wird der Weitere Rennverlauf? Kann das funktionieren..? Egal. Hilf
eh nix. Das Beste daraus machen.
Bei der Abzweigung in Spitz beginnt der Marathon bei km 88 erst so richtig.
Der Aufstieg zur Bergwertung Jauerling steht an. Zunächst fahren wir zu dritt
(Markus Feyerer, Paul Lindner, und ich), dann erhöhe ich das Tempo und setze
mich ab ca. der Hälfte des Anstieges an die Spitze. Ich fühle mich gut und
erreiche schließlich als erster die Bergwertung am Jauerling. Markus ist ca. 40
Sekunden hinter mir. Paul Lindner weitere 30 Sekunden zurück.
Nach der Abfahrt und einigen Gegenanstiegen werde ich von Markus eingeholt,
und wir starten gemeinsam die ungewisse Flucht in Richtung Ziel. Natürlich von
mir gewollt, solo den weiten Weg bis ins Zeil... keine Option. Die Ungewissheit
ob wir durchkommen werden, ein stätiger Begleiter. Jedoch funktionierte unser
Vorhaben und wir konnten den Vorsprung sukzessive vergrößern und so erreichten
wir schließlich die letzte Kuppe vor der Abfahrt zur Donau bei Rossatzbach. Nur
noch 5 km entlang der Donau bis ins Ziel. Fast geschafft. Kurze Absprache
zwischen Markus und mir. Nach kurz angedeutetem Zielsprint und als Zweiergespann
über 60km endlich der Zielstrich in Mautern:
Markus als wohl verdienter Sieger und ich als Zweiter der Österreichischen
Meisterschaften im Radmarathon.
Bericht Niederösterreiche heute
Bericht NÖN
Ergebnisse
Fotos von www.sportfoto-feyerer.at: